• Ich habe eigentlich kein Problem mit der Regelauslegung. So lange da nicht mehr Zeit verstreicht als bei einem Freistoß (z. Bsp. nach Abseits) sehe ich darin auch kein Zeitspiel.

  • Ist jetzt keine große Sache, aber die Schiedsrichterballnachschiedsrichterangeschossenregel finde ich keine gute Neuerung:


    - Das Spiel wird langsamer, da es eine zusätzliche Unterbrechung gibt.


    - In den Situationen, wo es wirklich ärgerlich ist, dass ein schneller Angriff vom dazwischenlaufenden Schiedsrichter geblockt wird, bringt sie nicht wirklich was, da der Gegner sich nun ja stellen kann.


    - Wird der Schiedsrichter in Form eines de-facto-Fehlpasses angeschossen, ist es nicht gerecht, die diesen Fehlpass gespielt habende Mannschaft durch den Schiedsrichterball wieder in Ballbesitz zu bringen. Zu sagen, es sei dann eine Sache der Fairness, den Ball eben zum Gegner zu spielen, wäre insofern nicht ganz logisch, als dann der Ball ja gleich ohne Schiedsrichterball beim Gegner hätte bleiben können; schließlich gibts jenen ja nur, wenn der Ballbesitz durch das Anschießen gewechselt hat. Und dass der den Ball durch das Anschießen ergattert habende Gegner deshalb plötzlich alleine aufs Tor zustürmen kann, kommt ja nun so oft auch wieder nicht vor. Zumal es meines Erachtens ohne Weiteres vertretbar ist, zu sagen, dann hat man eben - Stichwort: Fehlpass - Pech gehabt, wenn man den Schiedsrichter so anschießt, dass daraus eine Großchance des Gegners entsteht.

  • Habe heute bei SkyNews (Aue:Osnabrück) vom Kommentator so etwas ähnliches gehört (nach vermeintlichem Elfmeterfoul) wie: "Es war vorher Abseits, daher ist alles was danach passierte nicht mehr von Bedeutung."


    Wenn eine Entscheidung des SR erst spät erfolgt, ob nun mit oder ohne VAR, spielt dann wirklich nichts mehr eine Rolle? Foul? Notbremse? Handspiel? Beleidigungen? Wird so getan, als ob rechtzeitig gepfiffen wurde?


    Und wenn es eine Tätlichkeit gibt? Kein Rot?


    Was wenn sich ein Spieler verletzt oder schlimmer verletzt wird?

  • Tätlichkeit, grobes Foulspiel und sonstige Unsportlichkeiten würden mit Sicherheit mit einer entsprechenden Karte geahndet, das Spiel würde dann aber mit einem Freistoß aufgrund der vorherigen Abseitsposition fortgesetzt. So meine Einschätzung.

  • Lange in der Versenkung gewesen, also wiederbelegung.

    Eine Frage an die anwesenden Schiris bzw. die Typen, die ab und an beim Sportgericht sitzen (TheMenace:hasenmagazin:)

    Wie interpretiere ich eine Rote Karte, die nach Abpfiff erteilt wurde, weil angeblich der Linienrichter 10 Minuten vorher beleidigt wurde. Natürlich gab es seit der angeblichen Beleidigung etwa 15 Spielunterbrechungen, darunter sogar eine längere Verletzungspause.

  • Zur Elfmeterszene bei Wolfsburg gegen Hertha:


    Ganz unabhängig vom ganzen VAR-Scheiß: Durfte überhaupt noch wegen des vermeintlichen Fouls Strafstoß gepfiffen werden, obwohl danach, aber vor dem Pfiff, Hertha aufs Tor geschossen hatte - und ja sogar gleich zweimal?

  • Soweit ich weiß, MUSS gemäß Regelwerk der Schiri die angezeigte Nachspielzeit nachspielen lassen, KANN aber länger. In Köln wurde ein paar Sekunden zu früh abgepfiffen. Unabhängig von der theoretisch kaum zu realisierenden Torchance für Schalke, wäre das doch in der Gerichtsbarkeit angreifbar?

  • Die Uhr im Fernsehen ist häufig sehr nah dran, aber nicht die entscheidende Uhr. Die einzigen Uhren, die wirklich richtig zählen werden vom Schiedsrichtergespann getragen. Da ist es dann häufig so, dass die Uhren auf den Endzeitpunkt angehalten werden, da wäre ein Nachweis schon schwer.

    Grundsätzlich glaube ich nicht, dass die Sportgerichtsbarkeit sich über den Schiedsricher hinwegsetzen würde und entscheiden würde, dass der Schiedsrichter absichtlich falsch gehandelt hat, ansonsten gibt es quasi keine Handhabe, insbesondere bei so einem geringwertigem Verstoß.


    Die Sportgerichtsbarkeit kann eine Tatsachenentscheindung eines SRs selten bis gar nicht verändern. Es gibt mindestens ein Sportgerichtsurteil, bei dem ein Schiedsrichter ein Spiel 5 Minuten zu früh abgepfiffen hat und anschließend die Spieler zurückgeholt hat und das Urteil war anschließend, dass das Spiel nach 85 Minuten zuende war und gewertet wurde.

  • Wenn ich zu früh abpfeife, lasse ich die Uhr 2-3 Sekunden weiter laufen und stoppe dann. Das ist professionell. Da der User Wasi sich hier nicht aufgeregt hat, hat alles seine Richtigkeit :besserwisser:

  • Elfmetersituation. Mal angenommen, der Torwart verläßt vor dem Schuß seine Torlinie, und ein weiterer Angreifer rennt vier Meter in den Strafraum hinein. Beide Teams haben gleichzeitig eine Regel gebrochen. Was sieht das Regelbuch in so einem Fall vor? Elfmeterwiederholung, Freistoß fürs verteigende Team, Spielfortsetzung, Schiedsrichterball?

  • Wenn je ein Spieler der beiden Teams ein Vergehen begeht, wird der Strafstoß wiederholt, es sei denn, einer der Spieler begeht ein schwereres Vergehen (z. B. unzulässiges Antäuschen). Wenn der Torhüter und der Schütze gleichzeitig ein Vergehen begehen, wird der Schütze verwarnt, und das Spiel wird mit einem indirekten Freistoß für das verteidigende Team fortgesetzt.


    DFB Regeln 2021/2022, Regel 14.


    D.h. wenn der Torhüter und ein Angreifer, der nicht der Schütze ist, gleichzeitig ein Vergehen begehen, dann wird der Strafstoß wiederholt.

  • Spieler von Konstrukten dürfen übrigens keinen Nachschuss machen, wenn der Torwart den Strafstoß abgewehrt hat oder der Ball von Pfosten / Latte zurückspringt:


    Zitat

    Wenn nach der Ausführung des Strafstoßes: [...]

    der Ball von einer Drittperson berührt wird, nachdem er vom Torhüter, von einem Torpfosten oder der Querlatte ins Feld zurückgesprungen ist:
    wird das Spiel unterbrochen,
    wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball an der Stelle fortgesetzt, an der der Ball von der Drittperson berührt wurde.

    (Regel 14).


    Definition der Drittperson im Glossar:


    Zitat

    Person, die weder ein Spieloffizieller ist, noch auf der Teamliste (Spieler, Auswechselspieler und Teamoffizieller) steht, oder Tier, Gegenstand, Konstruktion etc.

    ;)

  • Angeregt durch die Diskussion im Saison-Thread (und hier wohl thematisch besser passend) mal ein kleiner historischer Abriss zur Position des Torwarts beim Elfmeter:


    1903:

    Zitat

    The opponents' goal-keeper shall be within the goal area.


    Und dazu die Definition der "goal area":

    Zitat

    Lines shall be marked 6 yards from each goal-post at right angles to the goal-lines for a distance of 6 yards, and these

    shall be connected with each other by a line parallel to the goal-lines; the space within these Iines shall be the goal area.


    1912:

    Zitat

    The opponents' goal-keeper shall not advance beyond his goal line.


    1929:

    Zitat

    The opponents' goal-keeper must stand on his own goal line until the ball is kicked.


    1937:

    Zitat

    The opponents' goal-keeper must stand on his own goal-line, between the goal-posts, until the ball is kicked.

    1939:

    Zitat

    The opposing goal-keeper must stand (without moving his feet) on his own goal-line, between the goal-posts, until the ball is kicked.


    1999:

    Zitat

    The defending goalkeeper remains on his goal line, facing the kicker, between the goalposts until the ball has been kicked


    2019:

    Zitat

    The defending goalkeeper must remain on the goal line, facing the kicker, between the goalposts, without touching the goalposts, crossbar or goal net, until the ball has been kicked.


    When the ball is kicked, the defending goalkeeper must have at least part of one foot touching, or in line with, the goal line.


    2022:

    Zitat

    The defending goalkeeper must remain on the goal line, facing the kicker, between the goalposts, without touching the goalposts, crossbar or goal net, until the ball has been kicked.


    When the ball is kicked, the defending goalkeeper must have at least part of one foot touching, in line with, or behind, the goal line.


    2023:

    Zitat

    The defending goalkeeper must remain on the goal line, facing the kicker, between the goalposts, until the ball is kicked. The goalkeeper must not behave in a way that unfairly distracts the kicker, e.g. delay the taking of the kick or touch the goalposts, crossbar or goal net.


    When the ball is kicked, the defending goalkeeper must have at least part of one foot touching, in line with, or behind, the goal line.


    Alle Zitate von hier: https://www.theifab.com/docume…ame&language=en&years=all.