Gewalt im Zusammenhang mit Fußball - außerhalb von Stadien

  • Das ist vielleicht kein knackiger Thread-Titel, aber darum geht's doch inhaltlich - oder?
    (Man kann ihn ja ändern, wenn eine/r ne bessere Idee hat)


    Ohne die verschiedenen Positionen bewerten zu wollen: Das was von unterschiedlichsten Gruppen und Individuen, unterschiedlichsten Alters, mit je individueller Motivation (und Betankung), mit unterschiedlichsten Beteiligten (Gegner-Fans, Polizei, Bundespolizei, Schaffner, Hools, sonstige Schläger, eigentlich Unbeteiligte usw.) vor und nach Spielen, während An- und Abreise etc., aber eben außerhalb von Stadien, veranstaltet wird, ist ja durchaus diskussionswürdig.


    Es hat aber eben wenig bis nichts mit der Situation in den Stadien zu tun.
    Es sei denn, wir wollen uns ernsthaft diese ekelhafte Vermischung aufzwingen lassen, die kampagnenartig und volksverdummend undifferenziert durch die Medien (= 4. Gewalt) schwappt, während interessierte Bürokraten und Populisten in Politik, Institutionen, Verbänden und (ja leider auch) Vereinen (heißen da bisweilen Verwaltungschefs oder ähnlich) gerade zunehmend ihren Einfluss und Zugriff auf die 1. Gewalt (Legislative /Parlamente) ("Gesetze verschärfen lassen, Verdacht muss reichen"), die 2. (Exekutive) (Verschiebung von Polizei zu privaten Sicherheitsdiensten) und die 3. Gewalt (Justiz) (hin zur "Sportgerichtsbarkeit") verstärken - siehe DFB/DFL-Papier.


    Die Diskussion zur Gewalt in Stadien, die es, wenn auch deutlich seltener, ja hin und wieder auch gibt, passt doch deutlich besser in den jeweiligen Spiel-Thread.

  • Schwieriges Thema. Auch wenn es heute nach meinem Eindruck eine deutliche Differenz zwischen der Gewalt im Stadion (wahrscheinlich so wenig, wie noch nie) und der Gewalt außerhalb des Stadions (zumindest gefühlt mehr oder gravierender) gibt, hängen sie doch zusammen, da die Gewalt häufig von Personen ausgeht, die der Fanszene angehören (Stichwort Kölner gegen Gladbachfans an der Raststätte, Angriff der Nürnberg-Fans auf Fürther Vereinsheim, Ausschreitungen am Samstag Schalke gegen Dortmund).


    Jetzt kann man anfangen, sich trefflich zu streiten, ob dem wirklich so ist, dass es außerhalb des Stadions mehr Vorkommnisse gibt, ob da quasi eine Verschiebung stattfindet, da die Gewalt im Stadion nicht mehr möglich ist oder ob das ein gesellschaftspolitisches Problem ist, was sich zufällig beim Fußball zeigt, weil das eben in besonderer Weise eine große Masse an Menschen anzieht, unter denen sich eben auch einige Krawallmacher befinden.


    Grundsätzlich ist es aber eine negative und sehr real exisztente Begleiterscheinung des Massenphänomens Fußball und insofern gehört es auch zusammen behandelt. Gewalt und Fehlverhalten - egal, ob im oder außerhalb oder auf den Zugangswegen zum Stadion - ist ein Problem.


    Die DFL greift dieses im Moment sehr einseitig auf der Ebene Stadion an, wogegen sich viele Fans mit Fug und Recht wehren, zumal diese so sicher sind, wie noch nie. Das ist schon im Ansatz falsch. Verschärfte Regelungen im Stadion lösen nicht die Probleme vorm Stadion oder verschieben diese nur.


    Eine ebenso einseitige Betrachtung von der anderen Seite, indem man die Probleme außerhalb des Stadions einfach von allem abkoppelt, was im Stadion ist - seien es Gruppen, einzelne Personen, oder Ereignisse - halte ich für (fast) genauso falsch.


    Das sollte man sich schon mal im Gesamtzusammenhang angucken, denke ich.

  • ich empfinde das Abkoppeln von allen gesellschaftlichen Zusammenhängen und das Reduzieren auf ausschließlich Fußball in dieser unserer Zeit als äußerst "simplifizierend" und extrem gefährlich!

  • Sowas meinte ich in meinem anderen Beitrag. Es ist einfach allgemein so und nichts was Fußball speziell ist. Das ansehen /der Respekt vor der Polizei hat in den letzten Jahren gelitten und das kommt nun zum Tragen. Die Grunde dafür sind natürlich extrem vielschichtig aber auch durch das fragwürdige Verhalten & durch die schlechten Einsätze. die es teilweise gibt. bedingt.