Segelsport

  • Hüstel: klärt ihr das mal auf für Landratten?

    Naja, normalerweise holt man für die letzten Meter bis zum Steg die Segel ein und wirft die Hilfsmaschine an (sofern man eine hat; kleine Jollen wie auf dem Maschsee haben i.d.R. keine). Ohne Segel ist das Boot nicht so angreifbar für den Wind, unter Motor lässt es sich einfacher und in alle Richtungen manövrieren. Damit minimiert man das Risiko, vor dem Festmachen noch eine Runde Hafenbillard mit Dalben, anderen Booten oder Stegen/Mauern/Böschungen zu spielen.


    Bei uns heißt das, dass wir an irgendeinem Punkt vor dem Hafen die Segel einholen und unter Motor in den Hafen einfahren. Wo genau die Segel eingeholt werden, hängt vom Wind, vom Seegang, von den Bootseigenschaften, vom Fahrwasser, vom übrigen Bootsverkehr, von der Erfahrung der Crew und von der Laune des Skippers ab. Bei Häfen ohne langes Fahrwasser wie Bagenkop (Langeland) reichen 100 Meter vor der Hafeneinfahrt oder sogar der Vorhafen. Bei Häfen wie Marstal (Ærø), die man über ein langes, enges, betonntes und oft sehr stark frequentiertes Fahrwasser ansteuern muss, können das auch ein paar Kilometer sein. Steht der Wind gut, kommt man aber auch da bis quasi in den Vorhafen.


    Die etwas größere Kunst ist es, unter Segeln und ohne Motor anzulegen. Dazu muss man im richtigen Moment in den Wind drehen, um schnell aufzustoppen = einen Aufschießer fahren. Klappt das nicht wie gewünscht, kann man mit Glück durchstarten, mit Pech hat man ein Problem. Außerdem braucht man genügend Platz. In engen Marinas wie North Cove (oder Marstal) hat man den nicht.

  • so, nachdem es um Greta nun recht ruhig geworden ist, hier mal ein Video, welches schon vier Monate alt ist und ich erst heute entdeckt habe. Anscheinend ist das ein Testboot für den Americas Cup. Unglaublich, wie weit die sind. Nur fliegen ist schöner war gestern.

    https://youtu.be/eTVKkv9xtAo

  • Ich hasse Leute, die zu doof sind, die Fallen vernünftig zu verzurren.

    Die gehören direkt der Marina verwiesen!

    Da gehen tatsächlich nur dänische Fischer drüber, die vom Komasaufen benebelt von Bord gehen und die Deckslautsprecher für die Funkanlage anlassen....


    Schön ist allerdings auch das Wellenklatschen unter dem Heck von modernen Yachten im Hafen bei achterlichem Wind und Welle.


    Apropos: gibt es hier niemanden, der Spass an klassischen schwedischen Yachten um die 30-35 Fuss hat und so etwas mal besitzen will.... ohne Klatschen am Heck...

  • Du hattest Interesse an den Rassy. ne? Ist irgendwie - bei aller Hochwertigkeit - im Riss nicht so meins. Wenn ich's mir aussuchen könnte, währe ich am ehesten bei Dehler, Gib Sea (älter) oder Comfortina (teurer). Aus Hannoverander Lokalstolz müsste man eine Rethana erwerben (wie der Name andeutet, kommt sie aus Rethen) ist aber bei 27 Fuß Schluss :) und schon ... älter. Bauende '78 oder so

  • Mein Vater hatte mal eine Vindö 50. Er schwärmt heute noch von diesem Langkieler und seinen Segeleigenschaften bei viel Wind. Allerdings hat er das Boot auch im Winter in die Werft gegeben und hatte so wenig Arbeit damit.

    Ich hab schon einige längere Törns mit einer Albin Alpha gemacht (29 Fuss). Definitiv ein Boot, welches irgendwann für mich in Frage kommt, auch wenn es kein Klassiker ist. So wirklich träume ich aber inzwischen von einer Luffe.

  • Wie gesagt, mein Traum ist eine HR 352 oder (Zweitwahl) eine 312. Im Moment dürften die beiden von meinem Anspruch und meinem Geldbeutel das optimale Verhältnis darstellen.... nur mein Zeitmanagement funktioniert dafür noch überhaupt nicht.

  • Unser diesjähriger Segeltrip führte ja, wie ich letzte Seite schrieb ab Kopenhagen nach Schweden. In Kopenhagen lagen wir in einer Marina, die erstens unweit vom "noma" ist (mal vorbeigegangen. Sehr unprätentiös von außen) und zweitens genau hinter einem Kraftwerk/Müllverbrennungswerk, auf dessen Dach man (Sommer-)Ski fahren kann. Inklusive Skilift und allem. Konnten wir beim Auslaufen auch beobachten:


    https://www.reisereporter.de/a…uf-amager-bakke-copenhill

  • ja, habe darüber einen Bericht im Fernsehen gesehen. Schon eine irre Sache.


    Übrigens wird mein Schiffchen Morgen gekrant und die Segelsaison ist damit vorbei. Hatte am Sonntag zum Abschluss nochmal tolles Segelwetter beim Überführungstörn ins Winterquartier. Nächste Saison fällt wegen kleinem Refit aus. 18 Monate nicht segeln...schon bitter.