• Ich schenke meinen eigenen grundsätzlich nichts, was ich selbst nicht vertreten möchte (ohne "Elsa" zu kennen). Bei ausdrücklichen Wünschen erkläre ich mich dann.


    Ich würde aber keine pädagogischen Feldzüge bei fremden Kindern starten. Sollen sich die Eltern mit rumschlagen. Evtl. bei denen vorher abklären.

  • Mit dem Verhindern von Geschenken, die man selbst ablehnt, ist das so eine Sache. Ich habe meiner Tochter Barbiepuppen bis zu dem Tag verwehrt, als sie nach einem Unfall an der Nase genäht werden musste. Es war wichtig, dass sie absolut ruhig liegt, obwohl es trotz Lokalanästhesie weh tun würde. In meiner Not versprach ich ihr eine Barbiepuppe, wenn sie es schafft, trotz Schmerzen ruhig zu liegen. Das wirkte Wunder! Der operierende Arzt sagte hinterher zu ihr „Hirschitochter, du bist ein Held“. Etwas verärgert meinte sie „Ich bin kein Held“. Sie bekam die Barbie und war selig. Ich denke manchmal muss man über seinen Schatten springen. Ihre Söhne mögen übrigens Elsa sehr, allerdings nur als Film. Ein Elsa-Kostüm steht nicht auf ihrer Wunschliste. ;)

  • Schenken. Ist ein Wunsch. Das Kind kann das - letztendlich - nicht anders als Mißbilligung seiner Person verstehen, willst du sie belehren. Verbockt hast diesen neuen Menschen nicht Du. Aber Du kannst den Fluch der bösen Hexe auch nicht alleine aufheben.


    Eine weitere Anregung: Es geht m.E. weniger um verbieten bzw. nicht-kaufen, sondern vielmehr darum, eben auch die die Kategorien sprengenden Dinge so gut wie möglich zu etablieren. Prinzessinen mögen und sich für Autos interessieren ist kein Gegensatz. Meine Kinder lieben Einhörner, Pferde und Mathe (Neuerdings! Worauf ich sehr stolz bin! War denen nämlich vom soz. Umfeld ausgeredet worden), Skateboard und Eskrima.


    Einzig andere Möglichkeit: Nicht mehr nach Wünschen fragen, sondern nach Interessen. Und selber was aussuchen.


    Neulich auf Amazon: Ein Geschenkfinde-Assistent für Kindergeschenke wird beworben. Nicht, dass ich sowas bräuchte oder auch nur nutzen würde, aber aus Interesse habe ich es angeklickt. Erste Frage: Junge oder Mädchen? Ohne diese Entscheidung geht's nicht weiter, unüberspringbar. Wie im 20. Jahrhundert. Offensichtlich Verbündete von Dvdscott.

  • Das stört mich auch extrem. Dieses männlich-weiblich-Kategorisieren finde ich gruselig. Als ich junge Mutter war, waren die Unterschiede wesentlich weniger krass. Mir ist ein Rätsel, wieso das heutzutage wieder so stark hervorgehoben wird.

  • Das Kind kann das - letztendlich - nicht anders als Mißbilligung seiner Person verstehen, willst du sie belehren.

    Wie kommst du auf sowas?


    Ins Freundebuch unseres Sohnes hat letztens die Mutter in Zusammenarbeit mit deren Sohn bei der Frage was möchtest du werden: Prinzessin eingetragen.

  • Trotzdem schenken, da sich die Kleine riesig drüber freuen würde? Oder auf den eigenen Anspruch hören?

    Sieh es doch auch mal andersherum: Würdest du einem Jungen ein "klassisches Jungenspielzeug" verwehren, weil es auf Jungs zugeschnitten ist?


    Hier rennt K2 auch oft als Klischee-Mädchen in rosa-pink Gedöns rum. Wenn sie das in der Pubertät noch tut, dann hab ich was falsch gemacht. Jetzt, mit fünf, lebe ich notgedrungen erstmal damit.

  • Wie kommst du auf sowas?


    Ins Freundebuch unseres Sohnes hat letztens die Mutter in Zusammenarbeit mit deren Sohn bei der Frage was möchtest du werden: Prinzessin eingetragen.


    So war das gar nicht gemeint. Gemeint war, dass man einem Kind Wünsche erfüllen und nicht zur Erziehung machen soll, sozusagen.

  • Ich hatte bei meinem Beitrag die Geschlechterfrage gar nicht im Vordergrund gesehen. Eher den konsumistischen Blickwinkel. Meine Kinder (beiderlei Geschlechts) würden im Moment auch kein Ninjago kriegen, auch wenn das im Kindergarten grad für viel Wirbel sorgt.


    Ich teile allerdings den Eindruck, dass zur Zeit eine Rückbesinnung auf die Blau-Rosa-Dichotomie stattfindet. Habe ich neulich erst im Buchladen erlebt, wo allen Ernstes die erste Frage auf das Geschlecht der Kinder abzielte. Und natürlich ist das eine schlechte Entwicklung, aber mit Sicherheit eine kommerziell getriebene.


    Und natürlich behalte ich mir vor, Wünsche nicht zu erfüllen. Kann ich mir kein Pony leisten, gibt's eben auch keins. Und wenn Cartman die Party abbrechen will, wenn er nicht den gelben Megaman kriegt, ist das seine freie Entscheidung ;)

  • Hier rennt K2 auch oft als Klischee-Mädchen in rosa-pink Gedöns rum. Wenn sie das in der Pubertät noch tut, dann hab ich was falsch gemacht. Jetzt, mit fünf, lebe ich notgedrungen erstmal damit.


    Blöde Frage, aber warum hast Du was falsch gemacht wenn dein Kind auch in der Pubertät noch das rosa-pink Gedöns mag?

  • Bitte genau lesen (ich habe das mal hervorgehoben):


    Hier rennt K2 auch oft als Klischee-Mädchen in rosa-pink Gedöns rum.“


    Der Vater der kleinen K2 hat doch nur richtig und weise erkannt, dass diese, bei normalem Verlauf, später, in der Pubertät, weniger herumrennen, als bisweilen in allerlei Gedöns posieren wird und weniger hier, bei ihm, als vielmehr dort, in der bunten Welt der (gleichaltrigen) Freundinnen (und etwas älteren Jungs).

  • Trotzdem schenken, da sich die Kleine riesig drüber freuen würde? Oder auf den eigenen Anspruch hören?

    Sieh es doch auch mal andersherum: Würdest du einem Jungen ein "klassisches Jungenspielzeug" verwehren, weil es auf Jungs zugeschnitten ist?


    Hier rennt K2 auch oft als Klischee-Mädchen in rosa-pink Gedöns rum. Wenn sie das in der Pubertät noch tut, dann hab ich was falsch gemacht. Jetzt, mit fünf, lebe ich notgedrungen erstmal damit.

    Danke für die Anregung zum Perspektivwechsel! :)