• Wieso werden Grundschullehrer denn schlecht bezahlt?

    Die liegen zw 3.500 und 4.500 Euro pM. "Schlecht" sieht anders aus.

    Aber nur, wenn sie verbeamtet sind. Ich als angestellte Lehrerin habe nur 2.700 Euronen bekommen. Leider bin ich zu spät eingestiegen und wurde nicht mehr verbeamtet. Ich war aber trotzdem zufrieden. Was Bambi geschrieben hat, kann ich nur bestätigen. Als Grundschullehrer(in) wirst du geliebt und bekommst viel von den Kindern zurück. Anerkennung von den Eltern darf man nicht erwarten, gibt es aber auch manchmal.

    Einmal editiert, zuletzt von Hirschi ()

  • Der Unterschied zw. A 12 und A13 ist weit von "schlecht" entfernt.


    Und der Arbeitsaufwand z.B. bei der Korrektur von Klassenarbeiten dürfte bei der Grundschule weit geringer sein. Und das Alphabet oder die Grundrechenarten ändern sich nun auch nicht gerade täglich.


    Lieber Oststadt,


    das ist ein weit verbreitetes Mißverständnis, und ich erlaube mir, anhand Deines Beitrages dieses Mißverständniss deutlich zu machen.


    Es geht nicht um die Vermittlung von Inhalten und auch nicht um kognitive Arbeiten und damit die Schwierigkeit des Stoffes. Lehrer sein ist im Kern in erster Linie eine pädagogische Aufgabe.


    Ein Grundschullehrer ist der "Erstkontakt" von Menschen mit dem Bildungssystem. (Kindergarten klammer ich mal aus, wäre ein anderes Thema.) Er muss Spaß an der Schule und am Lernen vermitteln, Lernverhalten vermitteln und aufbauen, das Verhalten in der Schule, er legt die Grundlagen und ist zuständig für das erste, wichtige Feedback, Erfolgserlebnisse, etc. All dies muss er mit einer Klientel machen, die eben noch nicht gelernt hat, "das Spiel zu spielen", die noch interessante Fragen stellt, für die nichts Selbstverständlich ist, die sich nicht in den Wahnsinn des Alltagstrottes der Lehrpläne ergeben hat. Dazu kommt, dass er - in Deutschland - die sozial und kulturell heterogenste Kundschaft im Schulsystem hat. Und es oft mit ebenfalls noch unerfahreneren Eltern zu tun hat.


    Und von all dem, von seinem Erfolg bei diesen Aufgaben, hängt maßgeblich mit ab, nicht nur, welche Bildungs- und gesellschaftlichen Beteiligungschancen die Schüler später haben, sondern auch, was für Bürger aus ihnen werden, wie sie staatliche Institutionen erleben, wie sie sich von der Gesellschaft akzeptiert erleben, was sie für Konzepte von Chancengleichheit, Demokratie, Umgang miteinander, Konfliktlösung entwickeln. Denn je früher unsere Erfahrungen, desto prägender sind sie, auch, wenn das einem Selbst in der Regel nicht bewußt ist.


    In anderen Ländern, insbesondere in den skandinavischen, hat der Grundschullehrer einen viel höheren Stellenwert als hier, wo man bei "Bildung" eben hauptsächlich an "schwierig" denkt. In Finnland z.B. genießen Grundschullehrer von allen Lehrern das höchste Ansehen und die Tätigkeit wird auch besser honoriert.

  • Ich glaube, sie war Grundschullehrerin. Die werden nicht gesucht, deshalb bleibt sie jetzt zuhause.

    ist das tatsächlich so? Ich bleibe tatsächlich zu Hause und gönne mir den Luxus der Einzelkindförderung. Ein netter, fußballbegeisterter Drittklässler, der gerne zu mir kommt und dem ich lt. Aussage der Mutter ein wenig den Widerwillen vor dem Fach Deutsch nehmen konnte. Hat gerade im Deutschtest eine 1 geschrieben und ist stolz wie Bolle :D

  • Netto hoffentlich....

    Ja, aber jetzt nicht mehr. Die Rente, die ich aufgrund zu kurzer Lebensarbeitszeit bekomme, ist nur ein Bruchteil davon. Trotzdem beklage ich mich nicht, bin ich doch weit entfernt von der Grundsicherung und komme ganz gut zurecht.

    Ich spare ja viel, weil ich weniger esse und kein Herri mehr trinke. ;)

  • Der Unterschied zw. A 12 und A13 ist weit von "schlecht" entfernt.


    Und der Arbeitsaufwand z.B. bei der Korrektur von Klassenarbeiten dürfte bei der Grundschule weit geringer sein. Und das Alphabet oder die Grundrechenarten ändern sich nun auch nicht gerade täglich.


    Ich habe versucht zu erklären, warum viele Jungs sich gegen den Grundschullehrer entscheiden und lieber ans Gymmi gehen. Den Unterschied in der Wochenstundenzahl hast du wahrgenommen?

    Nur um das nochmal klarzustellen:

    Ich für meinen Teil finde A12 doch ganz okay.

    Sonst wäre ich ja nicht dabei.

    Wertschätzung von Kindern und Eltern gibt auch.

    Sonst würde ich ja nicht immer wieder Werbung für den Job machen.


    Deinen Ansatz verstehe Ich aber nicht.

    Findest du, GS Lehrer sind zu gut bezahlt?

    Und das es eigentlich ein Job ist, den jede Mutti mal eben so machen kann?

    Das würde ich dann schon anders sehen. Eher so wie Exil.

  • den Gynasialempfohlenen, 22,5 Stunden und A13 (plus vielfältigen Aufstiegschancen),

    23,5 Stunden. :deal: Das mit den Aufstiegchancen stimmt zwar aus "deiner" Perspektive gesehen, ist aber verglichen mit vielen anderen Akademiker-Jobs auch bei "uns" recht übersichtlich. Was die Besoldung angeht, möchte ich Oststadt zwar recht geben, dass das nicht wenig Geld ist, das Lehrer verdienen (ich werde da auch bestimmt nicht drüber jammern), möchte aber zu bedenken geben, dass da noch die Kosten für die PKV abgezogen werden.


    Ansonsten habe ich gerade dank Abordnung meine Erfahrung in der A12-Welt machen dürfen. Der Arbeitsaufwand an (m)einer Realschule ist aus meiner Sicht deutlich geringer als an (m)einem Gymnasium. Anders sieht es mit der Arbeitsbelastung aus: Da sind die Realschullehrkräfte durchaus höher belastet als ich in meiner kleinen heilen Welt.

  • hör mal !


    becksbierchen: 1, 65 unter tarif, bauhauptgruppe 1


    und das war doch nur spaß, dass lehrer wenig arbeiten. ich weiß doch, was ihr alles vorbereiten müsst. und arbeiten korrigieren. und mappen benoten. alles kein geschenk !

  • Lehrende, die ich so kenne, behaupten hartnäckig, es wäre die unterrichtsfreie Zeit, die sie mit Vor- und Nachbereitung verbringen.

    Häufig witzigerweise in Schweden oder auf den kanarischen Inseln.