www.mainz05.de: „Bereit sein für besondere Leistung“

  • Das Spiel in Hamburg hat den Weg gewiesen, allerdings verspricht man sich vom kommenden Heimspiel am Samstag mehr als einen Punkt. Nach den Niederlagen gegen Bayer Leverkusen und Schalke 04 fordern die Fans endlich wieder einen Heimsieg. Jürgen Klopp und sein Team wollen alles daran setzen, ihren Anhängern diesen Wunsch zu erfüllen.


    Nach dem Punktgewinn in Hamburg wartet am kommenden Samstag die nächste Aufgabe auf die 05er: Hannover 96. Die Roten unter Dieter Hecking haben diese Saison schon so manchen das Fürchten gelehrt und nach dem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach den Klassenerhalt so gut wie sicher. Die Marschroute für das nächste Spiel hat Jürgen Klopp auch schon festgelegt. „Wichtig ist nicht, wie Hannover spielt, sondern was wir aus dem Spiel machen. Den Weg aus dem Spiel gegen Hamburg wollen wir fortführen und uns in der Partie Sicherheit erarbeiten“, so der Mainzer Trainer. Immerhin geht es jetzt in den Endspurt im Abstiegskampf, und auf Tabellenplatz 17 stehend kann man jeden Punkt gebrauchen, um die Mission Possible 15 noch verwirklichen zu können. Die Herangehensweise sei aber dennoch nicht anders als bei anderen Spielen. „Im Spiel blendet man die Gesamtsituation völlig aus, da geht es dann nur noch darum, den nächsten Zweikampf zu gewinnen. Es ist sowieso nicht relevant, wie man sich fühlt. Am Samstag ist das wie bei einer Prüfung. Wenn man vorbereitet ist, dann kann man auch was schaffen.“ An der Vorbereitung auf das nächste Spiel können alle Verletzten des Wochenendes bis auf Dimo Wache wieder teilnehmen. Mimoun Azaouagh und Nikolce Noveski haben ihre Verletzungen auskuriert und steigen voraussichtlich heute wieder ins Mannschaftstraining ein. Auch Elkin Soto, der nach seiner Verletzung am Sonntag gegen den HSV sein Comeback über 90 Minuten feierte, ist heute auch wieder beim normalen Training dabei.


    Hannover 96 hat es am 30. Spieltag geschafft, sich imTabellenmittelfeld zu etablieren. Außerdem ist das Team von der Leine eine der auswärtsstärksten Mannschaften der Liga. Zum Erfolg beigetragen hat dabei Trainer Dieter Hecking, welcher im September vergangen Jahres Peter Neururer nach verkorkstem Saisonstart ablöste und für die Roten die Wende brachte. Die Hannoveraner sind zu einem Team zusammengewachsen, das weniger durch individuelle Stars als durch gute Teamarbeit vieler guter Spieler glänzt. Die bislang erzielten Tore teilen sich relativ gerecht auf verschiedene Schützen auf. Thomas Brdaric, unter Neururer noch ausgemustert, konnte ebenso wie Jan Rosenthal fünf Treffer beisteuern, die Offensivkräfte Vahid Hashemian, Szabolcs Huszti und Jan Arnold Bruggink kommen gemeinsam auf zwölf Tore. Letzterer sorgte auch für den Siegtreffer in der vergangenen Partie gegen Borussia Mönchengladbach und somit für den beinahe sicheren Klassenerhalt. Zwei Routiniers, auf die sich Hecking verlassen kann, sind Michael Tarnat und Kapitän Altin Lala. Die beiden Oldies im Team der Niedersachsen stehen für Stabilität und spielerische Qualität, allerdings mussten sich beide in jüngster Zeit mit Verletzungen plagen. Während Tarnat gegen Borussia Mönchengladbach doch noch schnell genug fit wurde, musste Lala weiterhin pausieren. Der Einsatz von Verteidiger Frank Fahrenhorst ist in jedem Fall gesichert, denn der Ex-Bremer hat seine Rotsperre abgesessen. Einen Fußballstern haben die Hannoveraner allerdings doch in ihren Reihen: Nationaltorhüter Robert Enke, welcher in dieser Saison mit glänzenden Paraden schon den ein oder anderen Punkt für seinen Verein retten konnte, ist im Tor der 96er eine sichere Bank. Enke hatte sich erst im Dezember zu einer Vertragsverlängerung mit Hannover 96 entschieden und somit allen Wechselspekulationen den Garaus gemacht.


    Mit starkem Defensivrückhalt lässt es sich nach vorne unbekümmert spielen, und das weiß auch Klopp. „Das Hannoveraner Spielsystem ist vergleichbar mit dem von Nürnberg. Hannover spielt ein sehr flexibles Offensivspiel; das Team wirklich richtig eingespielt. Sie spielen auf Ballbesitz und bieten oft automatisierte Angriffsschemata. Außerdem sind Tarnat und Cherundolo schnelle Außenverteidiger, die tauchen auch immer vorne auf. Das wird für uns nicht sonderlich leicht zu verteidigen, ist aber machbar. Unsere Aufgabe ist es daher, die eingespielten Züge nicht zu ermöglichen und den Hannoveranern die Räume zu nehmen“, so der Fußballlehrer. Ins Spiel kommen möchte der Mainzer über die Zweikämpfe, Gedanken über die richtige Taktik macht er sich noch bis kurz vor dem Spiel. „Wir müssen überlegen, wo wir die Räume nehmen und da in die Zweikämpfe gehen, wo es dem Gegner weh tut. Wir werden uns komplett darauf einlassen und auf die Partie konzentrieren, bei einem Erfolg können wir nämlich eine ziemlich große Sache reißen.“ Darüber, dass für Samstag 30 Grad Außentemperatur vorhergesagt worden sind, macht sich der Trainer jedoch keinen Kopf: „Am Wochenende wird es darum gehen, den absoluten Willen zu aktivieren und nicht ums Wetter. Es kann auch hageln, dass ist mir völlig egal. Nach dem Schalke-Spiel hatten wir zwei Wochen Zeit, uns darauf vorzubereiten, was am Samstag kommt. Wir werden mit vollem Tank am Start stehen.“