Eintracht Frankfurt

  • @ Bronco:
    Schade, dass du nicht auf meine Beiträge eingegangen bist.


    Mir ging es in erster Linie um diese mangelnde Differenzierung ( AfD/AfD-Politiker/AfD-Wähler) und das mit Blick auf die gerade auch von dir an anderer Stelle zu Recht kritisierte mangelnde Differenzierung zwischen Ultras/Gewalttäter/Hooligans. Und um die Pauschalisierung, vergl. hier Kollektivstrafen etc.


    Ich persönlich halte es für nicht in Ordnung und auch nicht für konsequent, wenn man beim Thema "AfD" mal ganz locker seine ansonsten angewandten Maßstäbe über Bord schmeißt, nicht mehr differenziert und pauschaliert. "Trifft ja keinen falschen und ist ja irgendwo doch alles die gleiche Wichse"...


    Und im übrigen warte ich noch auf die Antwort von Dahl, gerne und besser im Pol-Zoff-Thread.

  • Kommt noch - aus gegebenem Anlass habe ich dort erst einmal auf eine rüde Pöbelei des Users Oststadt hingewiesen angesichts meiner berechtigten Kritik an einem sächsischen Richter.

  • Ich kenne den User Oststadt ja nun so ein wenig. Darf ich Dir, bevor ich Dich einen widerlichen Blockwart nenne, zuflüstern, dass der gar nicht rechts ist? Und dass er auch rechtes Gedankengut gar nicht verharmlost?


    Fein, dann darf ich Dich jetzt auch einen widerlichen Blockwart nennen.

  • Unsere Political Correctness hat uns mal wieder voll im Griff, zumindest wenn man im Zusammenhang mit den Beiträgen hier schon von "Verharmlosung der AfD" spricht.
    Wie ich schon schrieb, bin ich der Überzeugung, dass eine Demokratie manchmal wehtut und dass man Parteien wie die AfD aushalten muß.
    Auf dem Spiel steht nicht weniger als die freie Meinungsäußerung und das Wahlrecht. Drängt man allerdings alle Unliebsamen in die braune Ecke, ist dies kontraproduktiv und macht das Erstarken des "Gegners" überhaupt erst möglich.
    Nur meine Meinung, die mit Fußball nichts zu tun hat. Einem Funktionär im Sport kann ich da allerdings auch nur empfehlen, klar und deutlich seine Meinung zu äußern, aber bitte das Politischen vom Sportlichen zu trennen.

  • Die Diskussion ging m. E. um die Aussagen des Eintracht-Präsis, der sich zu der Wählerschaft äußerte.
    Hier reflexartig von Brauner Ecke (im allgemeiner Sprachgebrauch gleichzusen mit"Nazi") zu sprechen, halte ich für gewagt.
    Immerhin haben gemäß Wahlforschung ca 400T ehemalige Wähler der Linken nun die AfD gewählt. Bei der Wählerwanderung von der SPD zur AfD ist der Abteil auf ungefähr dem selben Niveau.
    Wie gesagt, ich würde mir da etwas mehr Differenzierung wünschen.

  • @Stephan:


    Muss es nicht, nein.
    Blockwartmentalität finde ich dennoch abstoßend.


    "Herr Lehrer, Herr Lehrer, der Kalle tritt den Singvögeln im Park gegen das linke Schienbein."


    Ich war bis dato immer davon ausgegangen, dass die Admins das hier auch ohne Denunzianten gut im Griff haben.

  • Man muss die AfD nicht in die braune Ecke "drängen"- die SIND in der braunen Ecke.


    Auch auf die Gefahr hin, kleinkariert zu wirken: Ich differenziere zwischen AfD ( = braune Ecke) und AfD-Wähler ( nicht zwangsläufig braune Ecke, "alles Nazis")

  • AfD ist eben nicht demokratisch im Sinne der parlamentarischen Demokratie.


    Erläutere dies bitte einmal.

    Eigentlich kann man das an Fischers Aussage in seinem FAZ-Interview deutlich machen: „Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt." Rassismus und Menschenverachtung sind nicht im Sinne des Grundgesetzes, das die Grundlage der parlamentarischen Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland ist.


    Zudem hat er auch darauf hingewiesen, dass unter den Mitgliedern der Eintracht auch Juden sind. Im Partei- und Wahlprogramm der AfD (das hat er nicht gesagt, aber wohl vorausgesetzt) gibt es einen Passus, der, würde er umgesetzt werden, es strenggläubigen Juden verwehren würde, in Deutschland zu leben.


    Zur Gesamtdiskussion: Fischer sagte zusätzlich: „Der Sport muss vielmehr auch ganz klar politisch sein und seine Stimme erheben gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen, wenn es angebracht und notwendig ist. Wir müssen immer wieder aufs Neue aufpassen. Ich will später nicht einmal hören, dass ich gesagt habe: Das wusste ich nicht oder habe ich falsch eingeschätzt. Ich komme aus einer Generation, die informiert ist, die lesen kann und die mitbekommt, was alles passiert. Das möchte ich umsetzen."

  • Dahl: Das muss auch nicht sein, ne.

    Die SPD mit der AfD gleichzusetzen, wie es Oststadt hier getan hat, und aggressiv einen Richter in Sachsen zu verteidigen, der sich rassistisch äußert, die öffentliche Gedenkkultur an den Holocaust angreift und einen Wissenschaftler, der sich mit der NPD kritisch auseinandergesetzt hat, gerichtlich unter Androhung von Haft, zur Unterlassung seiner Aussagen auffordert, ist für mich eine gefährliche Grenzüberschreitung - tut mir leid.

  • Kai: Bei letzteren ist es ja deren Entscheidung, bei der nächsten Wahl aus dieser wieder rauszukommen.


    Mit "dieser" meinst du wahrscheinlich die "braune Ecke". Ich bezweifele, dass jeder AfD-Wähler in der braune Ecke ist.


    @ Dahl:
    Dein Erläuterung ist mir zu dünn. Es ging ganz grundsätzlich um die Frage, ob die AfD eine demokratische Partei im parlamentarischem Sinne sei. Also nach dem Grundgesetz und dem Parteiengesetz. M.E. ist sie dies, trotz der rassistischen Äußerungen von diversen Funktionsträgern. Weil sie sich an unsere Gesetze hält.

  • Man muss die AfD nicht in die braune Ecke "drängen"- die SIND in der braunen Ecke.


    Auch auf die Gefahr hin, kleinkariert zu wirken: Ich differenziere zwischen AfD ( = braune Ecke) und AfD-Wähler ( nicht zwangsläufig braune Ecke, "alles Nazis")

    Das ist ja vollkommen richtig, und man sollte das auch tun, weil man disen Teil der Wähler auch wieder zurückgewinnen kann - aber man sollte die Leute eben trotzdem darauf hinweisen, dass sie für mögliche politische Folgen ihres Tuns verantwortlich sind (letztlich kann der Verein ja keinen AfD-Wähler ausschließen, sofern er sich nicht öffentlich dazu bekennt - Fischers Verhalten kommt somit eher einem deutlichen Ins-Gewissen-Reden gleich, indem er auf Rassismus und Menschenverachtung hinweist, und das halte ich für angemessen).


    Mit der AfD sitzt nun mal eine Partei im Parlament, die die liberale Demokratie (verbunden mit der Idee einer Offenen Gesellschaft), so wie sie hier haben, letztlich zerstören will (an Polen, wo Rechtspoulisten an der Macht sind, kann man zur Zeit studieren, wie das konkret aussehen könnte). Wählen bedeutet die Übernahme politischer Verantwortung, auch als Wähler. Wissenschaftliche Analysen haben ergeben, dass auch ein Teil der NSDAP-Wähler vor 1933 keine Nazis waren und ihren Protest ausdrücken wollten - dennoch haben sie durch ihre Wahlentscheidung in Kauf genommen, dass bei einer Regierungsübernahme der Partei ihr Programm umgesetzt werden würde.


  • @ Dahl:
    Dein Erläuterung ist mir zu dünn. Es ging ganz grundsätzlich um die Frage, ob die AfD eine demokratische Partei im parlamentarischem Sinne sei. Also nach dem Grundgesetz und dem Parteiengesetz. M.E. ist sie dies, trotz der rassistischen Äußerungen von diversen Funktionsträgern. Weil sie sich an unsere Gesetze hält.

    Wir haben im Grundgesetz den Artikel 1 "Die Würde des Menschen ist unantastbar", das impliziert übrigens zugleich nach Verfassungskommentaren eine deutliche Distanzierung von der nationalsozialistischen Vergangenheit. Gegen letzteres verstoßen wiederholte Äußerungen von AfD-Politikern, gegen ersteres auch programmatische Aussagen der Partei.

  • Kai: Ja, das meinte ich. Und daraus folgend bin ich im Gegensatz zu Dir der Meinung, dass sie sich da - freiwillig - reinbegeben haben.

  • Dahl: Das ist im Kern alles richtig und hier im Allgemeinen widerspruchslos.
    An den vergeblichen Versuchen in der Vergangenheit, die NPD als verfassungswidrig einzustufen und sie somit zu verbieten, haben wir gesehen, wie hoch die Hürden sind in unserer Demokratie.
    Bei der AfD sind wir noch nicht einmal ansatzweise an so einem Punkt. Daher ist sie, einigen Mitgliedern zu Trotz, als eine "demokratische" Partei einzustufen. Punkt!


  • Aber hier verurteilt er PAUSCHAL alle AfD-Wähler. Also Menschen, die von ihrem demokratischen Recht Gebrauch gemacht haben, in einer freien und geheimem Wahl diese Partei zu wählen.


    Ich verurteile die auch alle... die sind dumm und blöd!

  • Naja, wenn Du nur die Intelligenten wählen ließest, hätten wir sicher ein anderes Wahlergebnis, iss klar :D
    Aber bitte laß mich die Einteilung vornehmen.