Eure Autos

  • Da fällt mir diese alte Metapher wieder ein:

    "Wenn ein Jaguar E-Typ ein Motor mit Notsitzen ist, ist die AC Cobra eine Rakete mit Haltegriffen."

  • Mein derzeitiger E-Autokauf (den ich gestern abgeschlossen habe) hat mich übrigens nach Ansicht des verlinkten Videos komplett ratlos hinterlassen: da wissen die Hersteller und Händler seit Jahren, was 2020 auf sie zukommt... und sie sind offensichtlich komplett ahnungslos und unvorbereitet.


    Es gibt keine Vorführfahrzeuge (selbst bei Herstellern, die schon seit Jahren E-Autos verkaufen), keine ausgebildeten Verkäufer und Unkenntnis auch nur bzgl. der Basics. Es gibt keine Aussagen zu Lieferzeiten, teilweise werden Fahrzeuge ohne Preise angeboten.


    Und die wollen in diesem Jahr mit dem Verkauf von elektrifizierten Fahrzeugen Strafzahlungen vermeiden? Irgendwie habe ich das Gefühl, die setzen - wenn sie sich überhaupt Gedanken machen - auf die Mogelpackung Hybrdi, denn die findet man ab und zu schon mal... sogar in den Schauräumen.


    Insgesamt aber ist mein Eindruck verheerend... und es scheint nur sehr wenige Händler in Deutschland zu geben, die sich Gedanken gemacht haben: im Ergebnis hole ich jetzt mein Auto im Juli aus Landshut...

  • Das kann ich nur bestätigen. Bei Kia haben sie mich nur ganz groß angeguckt und meinten, ich müsste nach Münster, um eine Probefahrt zu machen. Bei Opel war eine Probefahrt mit dem Ampera prinzipiell möglich, ein Kauf aber so gut wie ausgeschlossen. Bei Audi haben sie mich noch nicht mal mit dem Arsch angeguckt.

    Na gut, ich wohne auch in Lübeck, also praktisch aufm Dorf.

  • Heute das Auto wieder abgeholt. 285 € für einen Luftfilterkasten inkl. Reparatur. Hoffentlich die letzte notwendige große Investition...

  • Ist ja echt finster. Da würde man ja am liebsten direkt einen Tesla kaufen. Braucht man noch das Kleingeld dazu.

  • Jo, so viel Geld habe ich nicht. Bis jetzt, denn ich wollte mich demnächst bei 96 schriftlich auf den nächsten Trainerposten bewerben. Sollte das klappen, hol ich mir einen!

  • thefireraven

    Ja, so ist es. Aber ich kenne die Verarbeitung von Kia (ein Freund hat lange einen gefahren und war immer zufrieden, ich fand den beim Mitfahren ziemlich prima), und von den 205PS, den 400NM und den 455km Reichweite lasse ich mich halt überraschen... tatsächlich bin ich wohl seit 15 Jahren kein Auto vor dem Kauf mehr Probe gefahren und hatte eigentlich nie Probleme.


    mustermann Bei der Installation unserer PV-Anlage und Elektroheizung vor ein paar Wochen habe ich mir gleich eine 11kw-Wallbox in die Garage legen lassen: 499 Euro zzgl. ein bisschen Kabel, 150 Euro Arbeitslohn und einen kwh-Zähler, damit ich der Kanzlei die Kosten in Rechnung stellen kann. Ich gehe bei der Reichweite eigentlich davon aus, dass ich mit Ausnahme von Urlaubsreisen (die ich in den nächsten zwei Jahren aufgrund des zweiten Leasingautos weiterhin mit einem Diesel werde fahren müssen) praktisch 100% heimisch laden kann.


    wurner

    Meiner kommt aus Landsberg (am Lech!), der dortige Händler war schlau genug und hat so um die 15 e-Niros "blind" geordert und kann die jetzt verkaufen... ich freue mich schon auf die ICE-Fahrt und die Rückfahrt zusammen mit meinem Sohn: wir werden sicherlich noch ein bisschen München erkunden, haben ja dann einen kostenfreien Parkplatz in der Innenstadt...


    Und Tesla ist irgendwie nicht so meins (und dabei meine ich noch nicht einmal den Preis!)

  • stscherer

    Ein Freund von mir hat ein Model S, und dort mitzufahren macht schon wirklich Laune. Ich brauche aber ein Auto, wo ich meinen Segelkram unterbekomme. Daher würde ich mir auch lieber den Sion kaufen, denn der hat zur Not eine Anhängerkupplung.

  • stscherer

    Ein Freund von mir hat ein Model S, und dort mitzufahren macht schon wirklich Laune. Ich brauche aber ein Auto, wo ich meinen Segelkram unterbekomme. Daher würde ich mir auch lieber den Sion kaufen, denn der hat zur Not eine Anhängerkupplung.

    Beim Model X ginge das vielleicht - und das zieht auch mehr als 2,2 t (aber das ist halt auch “on the wrong side of £ 100.000”).

    Stichwort Anhängerkupplung

  • Ich habe mich ja jetzt für einen Kia e-Niro entschieden - und da ich immer noch nicht sicher bin, ob das so wirklich richtig ist, suche ich ja noch nach weiteren Infos:


    Hier mal die wirklich gemessenen Verbräuche von 4 Fahrzeugen:


    Kia e-Niro: maximal 18kwh pro 100 km

    Tesla Modell X90: 25 kwh

    Audi e-Tron: 31 kwh

    Jaguar i-Pace: 31 kwh


    Dies bedeutet bei sehr optimistischen kwh Preisen an kommerziellen Ladesäulen (Ionity, welches ja diverse Automobilkonzernen gehört, ruft derzeit maximal 0,79 Euro auf) von 33 Cent bin also bei "Spritpreisen pro 100km von


    Kia 6 Euro

    Tesla 8,25 Euro

    Audi und Jaguar 10,23 Euro


    Problematisch bei den e-Autos ist, dass die Verbräuche ja exorbitant in die Höhe gehen, wenn man bestimmte Geschwindigkeiten überschreitet. Daher sind die Verbräuche auch jeweils gemessen worden bei 120 km/h. Der Vorteil von "Sportwagen" reduziert sich also massiv zu demjenigen bei Verbrennern, da "Schleichen" sowieso die meiste Zeit angesagt ist. Hinzu kommt natürlich der Zeitnachteil, denn man hat ja nicht immer die Möglichkeit der Nutzung von Schnellladesäulen. Und an den "normalen" Säulen reden wir bei 6 kwh schon mal von 15-30 Minuten längere Ladezeit pro 100km.


    Der VW ID.3 soll im Verbrauch auf dem Niveau des Kia liegen. Allerdings scheint VW schon wieder zu tricksen: sie behaupten, ihre Wärmepumpe würde die Reichweite um bis zu 20% steigern. Der Kia verfügt auch über eine Wärmepumpe, da geht man aber maximal von 5% Reichweitensteigerung aus. Der Grund für den Unterschied: Kia mißt nach einem praxisgerechten Messzyklus (und kommt dabei auch in seinen Angaben fast genau auf die Werte im Verrbauch, die auch unabhängige Tester im Alltag gemessen haben), während die Könige des Prüfstands wieder einen anerkannt nicht praxistauglichen Messzyklus wählen, der sehr viele Aufladungen kalter Innenraum enthält.


    Insgesamt muss man allerdings sagen: wenn man absehen kann, dass man nicht viel eigenen Strom oder nicht viele kostenfreien Ladesäulen nutzen kann, wird bei der derzeitigen Preispolitik der Hersteller und der Stromverkäufer das E-Auto nicht ansatzweise den Marktfaktor erobern können, den die Politik und die Konzerne so gerne hätte - und den letztere wohl auch erreichen müssen, um Strafzahlungen in Millionenhöhe zu vermeiden.


    Vielleicht noch mal ein Funfact am Rande: während sich die Auslieferung des ID.3 wohl weiter verzögern soll, weil die Software nicht funktioniert, hat Hyundai innerhalb von 3 Monaten ein Werk in Tschechien auf den Hyundai Kona E umgebaut und verdoppelt damit seine europäischen Verkaufsmöglichkeiten auf 80.000 Fahrzeuge.


    Und noch ein Funfact zur Effizienz der E-Fahrzeuge: der Kia hat eine 64kwh Batterie, mit der er nach Aussagen von wirklichen Fahrern durchschnittlich etwa 400km weit kommt. Diese Batterieleistung entspricht ungefähr einer Dieselmenge von knapp 6,5 Litern...

  • Da hast du gleich mehrere wichtige Punkte angesprochen. ich hatte ja geschrieben, dass ich für nächstes oder übernächstes Jahr auch überlege; im Moment tendiere ich aber weiterhin eher zum Hybrid, im eindeutigen Bewusstsein, dass das halt eine Übergangstechnologie ist, die zumindest aber besser ist, als wenn ich wieder einen normalen Benziner nehme.


    V.A. die langen Ladezeiten unterwegs sind es, die mich wohl noch einige Zeit vom reinen E abhalten werden. Und inwieweit die Akkus durch regelmäßiges Schnellladen frühzeitig in Mittleidenschaft gezogen werden, da gibt es ja auch unterschiedliche Meinungen im Moment zu.


    Was sich vermutlich bald von selber erledigen wird, ist die Sache mit dem hohen Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten, ein E-Auto ist eben nicht primär für die Hochgeschwindigkeit auf der Langstrecke prädestiniert, die Hersteller zeigen ja eher nur, dass das eben auch geht, s. Porsche und co (wohl aber taugt E fürs schnelle Beschleunigen, da wirds dann schon "sportlich"... ;)). Ich gehe aber davon aus, dass wir in sagen wir zwei Jahren oder so auch 130 haben werden (wünsche ich mir ehrlich gesagt nicht, wäre aber auch kein Drama für mich). Damit steigt dann die Reichweite bei E und auch bei Hybrid, und v.a. verringert sich beim Hybrid die zusätzlich dann für eine Strecke von X erforderliche Benzinrate. Die Akkuladung kann man unabhängig davon, das habe ich inzwischen auch verstanden, durch geschicktes Gaswegnehmen (nicht bremsen) über die dann sofort erfolgende Rekuperation wieder erhöhen, bzw etwas nachladen, v.a. tagsüber beim üblichen Verkehr auf der Autobahn.


    Ich habe inzwischen auch schon gemerkt, dass man in Bezug auf den Verbrauch nicht unbedingt preiswerter unterwegs ist, dafür habe ich mal den von mir in Betracht gezogenen Hybrid mit seinem Benziner-Pendant verglichen. Auf die Hersteller-Angaben zum Verbrauch bzw. der Reichweite gebe ich nichts, dass ist genauso "Modellannahme" wie seit eh und je beim Kraftstoffverbrauch... Ich habe statt dessen Angaben von Leuten verwendet, die das jew. Modell fahren. Jedenfalls bin ich auf iW identische Verbrauchskosten gekommen, und ich habe für den Liter Superbenzin schon einen ordentlichen CO2-Aufschlag und einen Preis von 2 € (!) unterstellt... 33 ct/kwh bei zu Hause laden - die exorbitanten Preise an den Autobahnen mal ganz außen vor. Nein, man muss sich leider das ganze leisten können (was zumindest wir im Wissen darum, dass wir in der glücklichen Lage sind, etwas mehr tun zu können, auch machen würden, ist für mich auch eine Frage von Verantwortung, dafür erlaube ich mir dann halt auch, weiterhin ein Auto zu fahren, da, wo es Sinn macht), Förderung hin oder her, und deshalb teile ich auch deine Kritik, dass das so noch kein Marktdurchbruch wird. Zumindest ich persönlich habe dann aber noch den Benefit, dass ich das technische Konzept gerade vom Hybrid faszinierend finde... :lookaround:


    Lieber wäre mir auch der reine E, im Moment ist das für mich aber wohl eher noch nicht realistisch. Bis ich mich dann mal entschieden habe, hoffe ich auch noch auf eine sukzessive Nachbesserung bei der Kapazität der Akkus... :engel:.

  • reden wir bei 6 kwh schon mal von 15-30 Minuten längere Ladezeit pro 100km

    Bin kein E-Auto-Experte. Aber ich habe mal das Wort "Ladeverlust" gehört. Ist das da schon mit drin?


    Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß man den Wagen weder immer auf 100% auflädt noch bis 0% runterfährt. Die theoretische Reichweite würde ich daher vorsichtig runterrechnen wollen, etwa auf einen Ladestand zwischen 20% und 80% oder zwischen 15% und 90%. Das macht man ja mit einem Verbrenner ähnlich. Volltanken schon, ja, aber nicht ganz leerfahren.


    Den geringsten Verbrauch wirste wohl mit 90 km/h hinkriegen statt mit 120, und natürlich ohne die schnelle Beschleunigung zwischen zwei Ampeln. Einfach das rechte Pedal so wenig wie möglich durchdrücken. Wieder ganz ähnlich wie beim Verbrenner.


    Falls einer Angst haben sollte, auf diese Weise LKW-Fahrer auf der Autobahn zu verägern, ein Profitip: Man muß nicht vor einem LKW fahren, man kann auch hinter einem hertuckern. Diese Sorge hatte ich mal in einem anderen Forum gelesen.


    V.A. die langen Ladezeiten unterwegs sind es, die mich wohl noch einige Zeit vom reinen E abhalten werden.

    Es kommt aufs Fahrprofil an, würde ich sagen. Wenn Du nur Kurzstrecke fährst, und der Wagen steht 23 Stunden am Tag rum, dann sind die Ladezeiten kein Problem. Laden beim Parken, und gut ist. Hast ja dafür 23 Stunden Zeit am Tag. Wenn Du hingegen lange Strecken fährst und unterwegs nachtanken mußt, dann lohnt es sich 'ne Zeitung zum Lesen mitzunehmen.


    Wobei der Renault Zoe an der Ladesäule einen hellen Fiepton ausstößt, der mich wahnsinnig macht. Für dieses Modell bin ich noch lange nicht taub genug. Ich hoffe, das betrifft kein anderes Modell. Sonst würde die halbe Stadt mit dem dann erschaffenen Ladenetz für mich (und vermutlich für alle Kinder und viele Haustiere) zu einer Qual.

  • Pokalheld : mein Fahrprofil passt im Moment exakt auf den Hybrid: Lademöglichkeit zu Hause, die meisten Alltagsfahrten weitgehend in der rein elektrischen Reichweite, und wenige Langstrecken. Klar kann man sich dabei vornehmen, mit Geduld das Laden abzuwarten, aber ich fürchte, das würde mich sehr nerven :|.

    Daher ist das hinter dem LKW bleiben nicht so meins, aber das müsste ja auch nicht mit einem reinen E sein... mal schauen, noch entscheide ich es nicht.

  • Bin gestern mal im "E-Modus" einschliesslich 110km/h auf der Autobahn (die übliche Testgeschwindigkeit bei E-Auto-Tests) von Andreasberg nach Elze gefahren: unter 5l und durchaus entspannt-entschleunigt...


    Aber ich gebe zu: man muss es mögen!