Die gleichen Gedanken zur Zuverlässigkeit hatte ich auch, Mr. Mo.
Es ist aber auch eine Frage des Anspruches oder der Erwartungen. Bisher mußten wir mit Fehlern leben, die auf die falsche Wahrnehmung des Schiris oder der Assistenten zurückzuführen waren. Da ich den Überblick über alle Ligen in allen Ländern dieser Welt nicht habe, kann ich auch nicht beurteilen, wie hoch die besagte Fehlerquote ist. Wenn man sich jedoch auf die Turniere EM und WM beschränkt, dann fallen mir nur 3 Fehlentscheidungen seit 1966 ein. Das sind ca 22 Turniere mit x-Spielen und unzähligen Toren bzw. richtigen Torentscheidungen. Wenn in den nächsten 48 Jahren nicht 3, sondern nur 1 Fehlentscheidung erfolgt, wird diese zwar auch heftig diskutiert, dennoch ist schon ein großer Fortschritt zu sehen.
Zum anderen sollte diese Technik ähnlich wie ein Navigationssystem im Auto benutzt werden: Selbst gucken und mitdenken ist die oberste Pflicht und am Ende trifft der Fahrer (Schiedsrichter) die Entscheidung und trägt die Verantwortung. Die neue Technik ist also lediglich ein Hilfsmittel, aber auf keinen Fall eine Entscheidungsmaschine und entläßt den Schiri nicht aus er Verantwortung. Aus diesem Grunde hätte ich nichts dagegen, dass die Torrichter ( nein, es sind keine Hampelmänner !) beibehalten werden.
Eine 100%ige Sicheheit wird es m.E. nie geben und ist daher auch nicht mein Anspruch. Dass sicherere Entscheidung möglich wird, hat für mich nichts mit dem Trend zur Eventhaftigkeit und Kommerzialisierung zu tun. Wenn eine Mannschaft ein Tor schießt, dann soll es auch zählen. Und wenn ein Verteidiger den Ball vor der Linie klärt, dann soll dies auch anerkannt werden. Denn die dafür notwendigen Leistungen wurden erbracht.
Es gibt dann immer noch genügend Gebiete, über die wir uns als Fans leidenschaftlich streiten und diskutieren können.