„Dieses Tor war wie eine Explosion“
NP-Interview: 96-Trainer Lienen freut sich über die finale Leidenschaft
VON GUNTHER NEUHAUS
Ewald Lienen, Sie sind am Ende noch einmal allein herausgegangen zu den Fans. Wie groß war Ihre Erleichterung?
Die war bei uns allen groß. Dieses Tor war wie eine Explosion. Dass wir hier noch einen Punkt geholt haben, war für das Selbstvertrauen der Spieler ganz wichtig. Man hat ihnen ja angesehen, wie sehr sie sich über dieses Tor gefreut haben. Sie haben nun gemerkt, dass sie auch punkten können.
Sie haben Per Mertesacker am Ende nach vorne beordert …
Ja, wir wollten ihn ganz vorne lassen, es waren ja nur noch ein paar Minuten zu spielen, und er sollte als Anspielstation fungieren. Dass nur eine Minute nachgespielt werden sollte, war ja ohnehin abenteuerlich. Ich warte ja schon ein halbes Jahr darauf, dass Per sein erstes Bundesligator erzielt. Er ist jemand, der aus seiner Körpergröße noch mehr machen kann. Per muss sich einfach noch mehr zum Ball orientieren. Aber er ist ja noch ein junger Mann, er hat noch Chancen, es öfter so zu machen.
Wie hat Ihnen Ricardo Sousa gefallen beim ersten Spiel von Beginn an?
Es war ein gutes Spiel von ihm. Er hat in der ersten Halbzeit das Spiel dirigiert, gute Pässe gespielt und den Ball in unseren Reihen gehalten. Zudem hätte er fast ein Tor erzielt mit seinem verdeckten Schuss.
War das 1:1 also verdient?
Ich glaube schon, obwohl wir auch Glück gehabt haben. Bei dem Spielverlauf hätten wir schon früh 1:0 oder 2:0 in Führung gehen können. Dortmund hatte aber in der zweiten Halbzeit ein, zwei Riesenchancen. Da hat der Robert uns im Spiel gehalten. Wichtig war, dass wir trotz unserer Angriffsbemühungen die Ordnung erhalten haben, alles andere wäre Harakiri gewesen. In dieser Hinsicht ist ja wohl im letzten Jahr bei 96 einiges schief gelaufen. In den letzten 20 Minuten haben wir uns den Punkt verdient, weil wir leidenschaftlicher gespielt und mehr investiert haben.