Alltagsfragen

  • Ja, ist halt im Alltag unüblich, aber alles andere als unmöglich. Würde ich zwei Profis als durchaus problemlos zutrauen.

  • Zur Klimaneutralität werden im Zweifelsfall irgendwelche Zertifikate dazu gekauft. Weil irgendjemand einen Baum gepflanzt oder das zumindest behauptet. So eine Art moderner Ablasshandel halt. Aber nur für einen ganz exklusiven Kreis. Du kannst hundert Bäume pflanzen (und holzt oder brennst nicht vorher tausend ab) und darfst trotzdem keine Zertifikate verkaufen.

  • Ja. Wobei der Trick ja darin besteht, gerade nichts (zusätzlich) zu tun, sondern etwas Bestehendes umzudefinieren. Coca Cola Deutschland befindet sich wohl in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit Bora Hansgrohe...

  • Schon geil, immer dieses Aufregen. Es findet sich immer etwas, an den "Klimafreunden". Ja, aber das.... Blablabla.


    Mit 12 bist du aber mal nach Malle geflogen!!!!

    Genau das finde ich auch.


    Ja, die Produktion der Yacht kostet Ressourcen und produziert CO2. Und das Abwracken später auch. Allerdings frage ich mich, wie viele Hin- und Rückflüge man mit einem Flugzeug (oder Hin- und Rückfahrten mit einem Kreuzfahrtschiff) machen muss, um auf eine ähnliche Bilanz zu kommen -- viele sind es wahrscheinlich nicht, auch wenn ich nur vermuten kann und keine belastbaren Zahlen besitze.


    Zum Diesel: Aus eigener Erfahrung als Segler kann ich sagen, dass man den Diesel eigentlich nur in drei Situationen anwirft: Flaute oder extrem schwacher Wind, ungünstiger Gegenwind ohne realistische Chance zu kreuzen oder enge Fahrwasser / Anlegen im Hafen. Der Verbrauch ist aber minimal, weil es eben ein Hilfsdiesel und kein Speedboat-Aggregat ist. Eine Rennyacht sollte außerdem sogar bei Schwachwind noch ein wenig Fahrt machen und sich wesentlich höher am Wind segeln lassen.


    Und natürlich ist das Ganze symbolisch. Gegenfrage: Welche Symbolik hätte es denn gehabt, wenn sie geflogen wäre oder ein Kreuzfahrtschiff oder auch nur einen normalen Frachter benutzt hätte? Oder hätte sie schwimmen sollen? Es ist genau, wie Per sagt -- beliebt ist ja auch, den Teilnehmern an Fridays for Future pauschal vorzuwerfen, sie seien mit Mamis/Papis SUV gebracht worden. Oder man hängt sich an Fragen wie der CO2-Bilanz beim Bau einer Rennyacht auf, ohne wirklich Zahlen zu kennen*, sondern lieber so rein nach Gefühl, und würgt das entstehende Bewusstsein gerade für die Umweltschädlichkeit des Fliegens damit letztendlich ab. Und das, obwohl dieses Bewusstsein bitter notwendig wäre.


    * und die hat hier bisher niemand gebracht, oder?

  • Und lösen wir uns mal von der Frage, ob die Reise jetzt klimaneutral ist, nehmen aber an, Gretas Reise in die USA an sich wäre alternativlos (haha): Was wäre denn ein adäquates Verkehrsmittel gewesen? Mir würde als Laie spontan noch ein Zeppelin o.ä. einfallen, da dürften die modernen Modelle aber zum einen nicht klimaneutraler produziert werden als eine moderne Segelyacht und zum anderen sind Überseereisen da momentan eher nicht so erprobt.

  • Für meinen CO²-Ausstoss nach einer Pfanne Bud-Spencer-Bohnen könnte die ganze Familie nach Neuseeland fliegen. Ich glaube ich esse ab heute nichts mehr.


    PS: Esse gerne.

  • Ich find die ganze Story schon geil. Auf Twitter das Problem zu erzählen, dass man halt eben nicht fliegen möchte und so zu einer Lösung kommt. Das gefällt mir.

    Mit wie viel Gramm/Kilogramm da jetzt positiv/negativ/ausgeglichen/neutral gefahren wird ist mir allein durch die Signalwirkung egal. Alternativen suchen und bessere Wege als die üblichen finden und nutzen. Das damit nicht der komplette Güter- und Personenverkehr auf Segler umsteigt dürfte wohl jeder/m klar sein.

  • Jetzt komm ich wieder mit meinen NDR-Docus...Aber wirklich interessant:

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    Das Unternehmen hat einen Frachtsegler an den Start gebracht. Unfassbare Aufgabe, unfassbares Durchhaltevermögen vom Team und vom Chef...Ob das dauerhaft Potenzial hat, weiß ich nicht, aber dennoch tolle Sache.

  • Immerhin haben Sie ja jetzt einen interessierten Milliardär als Förderer/Mäzen und wollen auch in neue, modernere Größen vorstoßen um Frachtsegeln konkurrenzfähig zu machen. Gibt inzwischen auch andere, die daran arbeiten.

  • Am Ende furzt noch einer von der Crew, und das Methan ist auch schlimm fürs Klima.


    Man kann sich auch über jeden Scheiß aufregen.


    Ich finde es toll, dass Greta dahin segelt. Einfach mal ein Zeichen setzen, fliegen ist scheiße. Reicht mir. Neulich fuhr so eine Karre vor mir mit einem "Fuck you, Greta!" Schriftzug. Hat mich irre gefreut. Nicht weil ich die Meinung teile, sondern weil es beweist, was dieses Mädchen schon erreicht hat. Hätte ich vor einem Jahr nicht für möglich gehalten. Es reicht nur noch nicht.

  • Ich finde Gretas Verhalten und ihre Konsequenz sehr beeindruckend. Was sie mit ihren 16 Jahren bisher so auf die Beine gestellt hat...Hut ab! Und dass sie die damit verbundenen Entbehrungen einer solchen Reise auf sich nimmt ist mutig und verdient Anerkennung.