Borussia Dortmund

  • Irgendwann im Januar wird Borussia Dortmund seine Aufsichtsräte zusammentrommeln. Zu einer außerordentlichen Sitzung. Dann sollen die Mitglieder des Gremiums abnicken, was Dr. Gerd Niebaum und Michael Meier in den vergangenen Wochen angeschoben haben - eine Anleihe von bis zu 100 Millionen Euro, für die der Klub seine Zuschauereinnahmen verpfänden wird.


    Auf der Suche nach neuen Finanzmitteln: Dr. Gerd Niebaum, Michael Meier.Was auf den ersten Blick wie ein neuer Coup der in finanziellen Fragen ungemein kreativen Klubführung aussieht, wirft in Wirklichkeit ein düsteres Licht auf die bedrohliche wirtschaftliche Verfassung des Vereins. Alles deutet darauf hin, dass sich Borussia Dortmund in einem akuten Liquiditätsengpass befindet und frisches Geld benötigt, um riesige Haushaltslöcher im laufenden Geschäftsjahr zu stopfen. Sich dabei einer Anleihe, eines hochverzinslichen Darlehens, zu bedienen, bereitet Dr. Winfried Materna, dem BVB-Aufsichtsratsvorsitzenden, Bauchschmerzen: "Ich bin kein Freund von solchen Wechseln auf die Zukunft. Das entspricht nicht meinem unternehmerischen Weltbild."


    Verhandlungen der Dortmunder Geschäftsführung mit der englisch-amerikanischen Investmentbank "Schechter & Co. Ltd" sind weit fortgeschritten. Die Anleihe soll eine Laufzeit von zwölf Jahren haben, elf Jahre weniger, als Stephen Schechter, Inhaber des Geldhauses, mit seinen ersten Vertragspartnern aus der Bundesliga verabredete: Bereits im April 2003 platzierte Schechter eine 75-Millionen- Euro Anleihe für den FC Schalke 04, der das inzwischen um zehn Millionen Euro aufgestockte Kapital verwendete, um alte Kredite abzulösen und Transferschulden zu begleichen.


    Dass Dortmund "in allen Geschäftsfeldern gut aufgestellt" sei, wie Niebaum als Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) bei den Mitglieder- und Aktionärsversammlungen im November glauben machen wollte, hält einer kritischen Überprüfung nicht mehr stand. Gegenüber der Bilanzrekordsaison 2002/2003 (Umsatz: 162,3 Millionen Euro) kündigt sich im laufenden Geschäftsjahr ein dramatischer Verlust an. Peter Thilo Hasler, Analyst der HypoVereinsbank, bewertete den zu erwartenden Einbruch gegenüber "Focus Money" sogar als "gigantisch, wenn nicht noch ein Wunder geschieht".


    Allein 27 Millionen Euro gegenüber der vergangenen Saison betragen die Mindereinnahmen des BVB, weil er sich nicht für die Champions League qualifizierte und sich anschließend im UEFA- Cup vom französischen Provinzklub FC Sochaux vorführen ließ. Die 23 Millionen Euro aus dem Verkauf der Stadionanteile an die MOLSIRIS Vermietungsgesellschaft hübschen das Betriebsergebnis 2002/03 auf, können aber nur einmal auf der Habenseite verbucht werden. Addiert man zu diesem Fehlbetrag von 50 Millionen Euro noch die 15 Millionen Euro hinzu, die Dortmund einem Geheimvertrag von 2001 zufolge für den Spieler Evanilson an den AC Parma überwies (vgl. Extrastory auf Seite 18 ), klafft im Vergleich zur Vorsaison schon jetzt ein 65(!)- Millionen-Euro-Loch.



    Das Kostensenkungsprogramm, das der Verein inzwischen auflegte, und die Mehreinnahmen durch die Stadionerweiterung lindern die wirtschaftliche Not nicht wirklich. Das Geld ist knapp geworden in Dortmund, wo auch Sponsorenverträge an die Tabelle gekoppelt und entsprechend eingeschmolzen sind. Obwohl seit dem Jahr 2000 weit mehr als 200 Millionen Euro durch Börsengang (130 Millionen) und Stadionverkauf (75,4 Millionen) in die Kassen flossen, ächzt der Verein unter den Lasten, die ihm besonders von dem nach Prestige trachtenden, streng wachstumsgläubigen Niebaum in den vergangenen Jahren auferlegt wurden. Inzwischen warnen Intimkenner der Dortmunder Szene sogar vor dem totalen Kollaps. Dem wirtschaftlichen, wohlgemerkt.


    (Quelle: kicker.de)


    Ich hoffe es ist berechtigt nen Thread zu öffnen :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Arne ()

  • Ich hätte nicht gedacht, dass ein Verein wie der BVb mit den Zuschauermassen und dem riesigen Fanartikelverkauf 50 Mio € Miese machen können.
    Wenn sie jetzt mit 50 Mio die Miesen ausgleichen und nächstes mal vielleicht nochmal, sind doch die Zuschauereinnahmen der nächsten 12 Jahre weg. Was wollen sie dann machen?

    Einmal editiert, zuletzt von Toco ()

  • ENdlich kriegen die auch mal auf die Fresse, dafür dass sie alles gekauft haben, was in der Bundesliga rumlief.:auslachen: Sehe das ähnlich wie Tocotronic, für mich unverständlich wie man so haushalten kann, dass man so auf den Europaup angewiesen ist. Mit dem Fanpotenzial (Merchandise, Karten, usw.) ist es doch fast unmöglich...Naja, wer einem Fredi Bobic oder Victor Ikpeba 3 Jahre lang 3 Millionen EUro für nichts bezahlt, selbst schuld.

  • Zitat

    Original von Psycho1
    ENdlich kriegen die auch mal auf die Fresse, dafür dass sie alles gekauft haben, was in der Bundesliga rumlief.:auslachen: Sehe das ähnlich wie Tocotronic, für mich unverständlich wie man so haushalten kann, dass man so auf den Europaup angewiesen ist. Mit dem Fanpotenzial (Merchandise, Karten, usw.) ist es doch fast unmöglich...Naja, wer einem Fredi Bobic oder Victor Ikpeba 3 Jahre lang 3 Millionen EUro für nichts bezahlt, selbst schuld.


    ...oder 50 Mio € Ablöse für einen Amororso, der sowieso nie spielt :wut:

  • Zitat

    Original von Tobias
    Selber schuld...


    Wenn man in der Kalkulation schon von den Champions-League-Millionen ausgeht, dann haben sie es nicht anders verdient...


    :ja: dem stimme ich zu.


    geschieht denen ganz recht !!

  • Schlechtes wirtschaften in dortmund ist doch nichts neues, wer hat denn den teuertens kader der liga und das schon seit jahren. Der BVB braucht erfolge in der CL um vernünftig zu wirtschaften und bewegt sich dabei schon seit langem auf dünnen eis. Das die spieler auf gehalt nach dem cl-aus mussten, war schon ein wink mit dem zaunpfahl. Die schalkern hatten vor nicht all zu langer zeit ja ein ähnliches geschäft abgeschlossen und bisher gibt ihnen der erfolg auch nicht recht für diese risikoreichen geschäfte.

  • Da muß ich wiedersprechen. Schalke hat das Geld bisher im Stadion und Nebenbauten (Hotel ...) gut angelegt und noch einiges von dem Geld übrig. Ein Teil davon wird nächste Saison in Beine investiert, sollte sich dann kein Erfolg einstellen, darf man sie erst kritisieren.

  • Tja, ätsch Sammer! Schaum vorm Mund reicht nicht, damit hat man nur eine Schaumkette und keine Viererkette - und alle Träume erweisen sich als Schäume! Mit dir, deinen chaotischen Taktiken und deinem falsch dosierten Training verspielt die Borussia all ihr Geld! Wir werden uns für das 2:6 revanchieren, das sag ich schon jetzt!


    WER GEHT ÜBERN DEISTER? KVK KOPSCHUSSIA!

    Einmal editiert, zuletzt von Halfarsen ()

  • Endlich passiert einmal das, auf was ich mich schon lange freue, ein Verein, der millionen Verspielt, kommt ins straucheln, sollte auch mal ein Zeichen für kleine Vereine sein, die ordentlich Wirtschaften, dass es richtig ist, was sie machen .... Heja BVB *räusper*

    • Offizieller Beitrag



    Quelle: Süddeutsche

    • Offizieller Beitrag


    Quelle: Süddeutsche

  • Obwohl ich ein wenig mit der Borussia sympathisier(t)e freue ich mich über ihre Finanzsorgen. Wenn sie jetzt wirklich die Stadioneinnahmen für 12 Jahre verschachern, und dann jedes Jahr 27 Mio € (mehr als der Jahresetat von 96) zurückzahlen müssen, sehe ich schwarz.
    Dann könnten sie wirklich ins Bodenlose stürzen und so schnell auch nicht mehr hochkommen.
    Wer sich so verspekuliert, auf so einem großen Fuss lebt und die Ablösesummen in astronomische Höhen treibt, hat es auch nicht besser verdient. :sauer:

  • Zitat

    Original von Jigga
    Aktienkurs :winken:


    -10 % heute - das ist nach diesen Meldungen natürlich klar! Hoffentlich werden hierraus die Lehren gezogen und die sogenannten Kleinen schaffen es, bessere Finanzpolitik zu machen!